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John Petrucci

Dream Theater

"Da gibt es dieses Bedürfnis, etwas Neues zu erschaffen. Warum malen Künstler und waren schreiben Schriftsteller? Weil sie nicht anders können." Schau John Petrucci von Dream Theater dabei zu, wie er in seinen kreativen Prozess abtaucht und erzählt, warum er schon immer auf Ernie Ball spielt.

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Transcript

John Petrucci:
In Long Island, der Nachbarschaft im Bundesstaat New York, in der ich aufgewachsen bin, gab es viele Musikschaffende. Aus irgendeinem Grund spielte zu dieser Zeit jeder in diesem New Yorker Städtchen ein Instrument, also gab es um mich herum zig Garagen-Bands. Ich lief herum und sah überall Leute spielen.

John Petrucci:
Ich hatte wieder und wieder denselben Traum, in dem ich Gitarre spielte, was ich ziemlich bizarr fand. An irgendeinem Punkt fügte sich dann alles zusammen, und ich sagte: „Ich will Gitarre spielen.“

John Petrucci:
Ich gehörte immer zu den kreativen Köpfen. Ich malte, zeichnete und schrieb, und Musik stellt gewissermaßen nur einen weiteren Aspekt davon dar. Eigentlich befand ich mich aber nur zur richtigen Zeit am richtigen Ort, umringt von so vielen Musikern und Nachwuchsspielern in einer spannenden Szene.

John Petrucci:
Als Jugendlicher in Long Island bekam ich recht schnell einen ziemlichen Tunnelblick, als ich ernsthaft anfing, Gitarre zu spielen. Ich wusste: Das ist es, was ich machen will, und nichts anderes. Ich wollte dann an das Berkeley College of Music, denn dorthin waren schon Steve Vai und eine Menge anderer Leute gegangen. Der Tunnelblick setzte sich auch bei den Bands fort, die ich hörte. Iron Maiden sah ich live spielen, war einer von 15.000 Fans mit demselben T-Shirt, und da spielte diese Band inmitten dieser riesigen Produktion. Man schaut sich ein Video von ihrer Welttournee an, davon, wie sie Fans treffen und Dinge unterschreiben, und das macht es dann eigentlich noch schlimmer. Ich wusste: „Das will ich mit meinem Leben anfangen.“

John Petrucci:
Zu Beginn meiner Karriere stand ich total auf die Volume-Pedal-Techniken, die Leute wie Steve Howe und Alex Lifeson nutzten. Ich weiß nicht mal, ob Alex überhaupt ein Pedal benutzte, vielleicht war es nur sein Volume. Der Effekt ließ mich aber nicht los und ich wollte ein Volume-Pedal nutzen. Die Wahl fiel dann gleich auf eines von Ernie Ball. Es fing mit Pedalen an, wurde dann zu Saiten und irgendwann natürlich auch zu Gitarren.

John Petrucci:
In mir gibt es einen kreativen Drang, der mich weiterhin an das Gitarrenspiel und das Auftreten fesselt. Das geht nie wirklich weg, sondern schwingt ständig mit. Selbst, wenn ich gerade etwas aufgenommen oder ein Album herausgebracht habe, geht es gleich wieder von vorn los. Es fühlt sich wie eine Art Hunger an: Man schlägt sich unheimlich den Bauch voll, doch ein paar Stunden später knurrt der Magen wieder.

John Petrucci:
Mir schwirren ständig musikalische Ideen im Kopf herum, daher lautete meine Prämisse schon früh, dass ich mir selbst technisch nicht im Wege stehen will, um meine Ideen umzusetzen. Die Technik, die ich entwickelt habe, diente also nur als Mittel, meine Ideen zu realisieren. Die kreative und emotionale Seite sollte aus einer authentischen inneren Haltung kommen. Dabei geht es wieder um den Drang, etwas zu erschaffen. Warum malen Künstler, warum schreiben Schriftsteller? Weil sie es müssen.

John Petrucci:
Es geht immer um die Musik. Ich spiele, schaue ins Publikum, und den Leuten, die da zu den Songs grooven, lächeln, klatschen und singen, denen ist es ziemlich egal, welche Tonart du gerade spielst. Vielleicht fällt es jemandem auf, der selbst Gitarre spielt; viel wichtiger ist doch aber, das sich alle der Musik hingeben und dass diese ankommt, was sie bedeutet und welche Erinnerungen sie hervorruft. Diese Momente mit Menschen zu teilen, die man nicht einmal kennt, aber dennoch berühren kann – das ist unfassbar. Genau darum geht es.

John Petrucci:
Es hilft, sich auf das große Ganze und nicht die Details des Gitarrenspiels zu konzentrieren. Man verliert sich zu schnell in den Feinheiten, jedenfalls passiert mir das. Aber wenn man voraussetzt, dass Musik ein geteiltes Erlebnis ist, dann verhilft das zu einer besseren Perspektive, wenn es um den kreativen Prozess geht.