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Jared Dines

We welcome YouTuber, shredder, vocalist, and multi-instrumentalist Jared Dines to the podcast. Through his intermingling of musical proficiency and comical skits, Jared has amassed millions of subscribers and hundreds of millions of views. In this episode we discuss social media as an outlet for musicians, the viral video experience, internet trash talkers, a day in the life of Jared Dines, Shred Wars, guitar practice, influences, new projects, finding fulfillment, and more.

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Transcript

Evan Ball:
Hallo und herzlich willkommen zu Striking a Chord, dem Podcast von Ernie Ball. Ich bin Evan Ball. In der heutigen Folge begrüßen wir YouTuber, Shredder, Sänger, Multi-Instrumentalisten und Universaltalent Jared Dines. Wenn du dir Jareds Videos noch nicht angesehen hast, solltest du das unbedingt tun: Es erwarten dich Shred Wars, 18-saitige Gitarren, sowie alle Arten von cleveren und kreativen, musikbezogenen Videoinhalten.
In dieser Folge sprechen wir nicht nur über YouTube und andere soziale Medien als Ventil für Musiker und das Phänomen viraler Internetvideos, sondern auch über Internet-Trolls, einen typischen Tag im Leben von Jared Dines, wie seine Gitarrenpraxis aussieht, seine Lieblingsvideos, seine Lieblingsgitarristen, seine Signature-Gitarre, über neue Projekte und die Suche nach Erfüllung. Meine Damen und Herren, Jared Dines!

Jared Dines:
Alles klar?

Evan Ball:
Hey, schön, dass du hier bist.

Jared Dines:
Ich bin froh, hier zu sein. Das wird bestimmt lustig.

Evan Ball:
Lass uns starten. Du hast eine Musikkarriere hinter dir, die einigen älteren Leuten vielleicht fremd ist. Wenn du einem Familienvater mittleren Alters wie mir erklären müsstest, was du machst, was würdest du sagen?

Jared Dines:
Das ist eine gute Frage, denn wenn ich ganz ehrlich bin, weiß ich es nicht. Es kommt darauf an, was ich gerade vorhabe und mit wem ich spreche. Wenn ich versuche, einen Mietvertrag für ein Haus zu bekommen, dann sage ich etwas wie Musiker oder vielleicht Content Creator, weil das ein bisschen besser klingt als YouTuber. YouTuber zu sagen, ist für die Leute heutzutage natürlich viel leichter zu verstehen.
Ich sehe mich selbst einfach als Musiker. Ich meine, YouTube ist die Plattform, auf der ich angefangen habe, um mein Publikum zu finden, aber ich poste auch auf Facebook und auf Instagram. Weißt du, was ich meine? Ich mache eine Menge verschiedener Sachen. Ich schreibe Songs, ich habe Merch, all diese Dinge. All das resultiert daraus, dass ich Musiker bin, und so stelle ich meine Musik einfach überall zur Verfügung und wer zuhören möchte, kann das dort tun.

Evan Ball:
Vielleicht kannst du uns die verschiedenen Plattformen erklären, die du für deine Inhalte und deine Karriere nutzt, denn ich kann mir vorstellen, dass sie sich im Laufe deiner Karriere weiterentwickelt haben.

Jared Dines:
Als ich mit YouTube angefangen habe, hätte ich nie gedacht, dass das meine Karriere werden würde. Ich hab die Gitarre und die Musik schon immer geliebt und ich mache gerne Sketche. Ich bin mit einem kleinen Sony-Camcorder aufgewachsen, den mir meine Eltern gekauft haben. Mein Bruder und ich haben deshalb als Kinder viele Sketche gemacht. Und dann entdeckte ich die Musik und meine Liebe zur Gitarre. Es war also nur logisch, dass sich beides miteinander verband. Aber ich schweife ab.



Jared Dines:
Als ich mit YouTube anfing, war das nur zum Spaß. Dann wurde es immer beliebter, was für mich ganz neu war, und ich wusste nicht, wie ich damit umgehen sollte. Also habe ich einfach angefangen, alles zu posten, was mir in den Sinn kam. Ich mache jetzt seit fast 20 Jahren Musik und habe in meiner regionalen Szene in Bands gespielt und Bands aufgenommen.
Ich hatte früher ein Tonstudio, das habe ich sieben oder acht Jahre lang betrieben. Ich konnte also auf einen ganzen Katalog von Stereotypen zurückgreifen und mich unbeschwert über Dinge lustig machen. Die Hälfte der Dinge, die ich in meinen Sketchen sage, sind Dinge, die ich selbst getan und gesagt habe, und Fehler, die ich persönlich gemacht habe. Ich verpacke all das in Sketche, die für andere Menschen nachvollziehbar sind.

Jared Dines:
Als ich damals mit YouTube anfing, war das der einzige Ort, an dem es wirklich Sinn machte, Videos zu veröffentlichen. Es gab Content Creator, die Leute hatten richtige Kanäle. Du hast Follower gewonnen und so weiter. Also dachte ich mir: „Lass uns das mit YouTube ausprobieren.“ Als mir eines Tages langweilig war, habe ich ein kleines Video gedreht, und es kam super an. Aber damals gab es noch keine wirklichen DMCA-Abmahnungen, wenn du urheberrechtlich geschützte Musik verwendet hast. Heute sind die Plattenfirmen hinter YouTubern und Twitch-Streamern her, die z. B. Smoke on the Water im Hintergrund ihres Videos spielen. Dann wird entweder dein Video entfernt oder sie nehmen dir das Geld ab.

Evan Ball:
Also selbst, wenn du nicht die eigentliche Tonaufnahme abspielst, sondern nur das Riff von Smoke on the Water, können sie auch das abgreifen?

Jared Dines:
Es hab ein Video gemacht, das hieß „If Guitars Could Talk“. Und in einem der Clips in diesem Video sitzt eine Gitarre auf einer Couch. Auf der Gitarre ist ein kleiner, mit Photoshop bearbeiteter Mund zu sehen. Ein total albernes Video. Ich mache mit meinem Mund einfach nur „dun, dun, dun, dun, dun, dun, dun“. Das ist alles, was ich gemacht habe. Dann gibt es einen Cut auf eine andere Szene. Es war einfach der Witz von Smoke on the Water. Sie haben das Video dann entfernt, weil ich vier Sekunden lang „dun, dun, dun“ gemurmelt habe. Sie sind rücksichtslos. Es ist ihnen egal.

Evan Ball:
Glaubst du, der Algorithmus konnte das herausfinden? Das kann ich mir nicht vorstellen. Das war vermutlich ein Mensch, der das gemeldet hat.

Jared Dines:
Das war ein menschliches Wesen. Im Jahr 2018 bin ich eines Tages aufgewacht und habe festgestellt, dass 50 bis 60 meiner Videos entfernt wurden. Im Laufe der nächsten drei bis vier Wochen wurden es bis zu 100 Videos, die entfernt wurden, obwohl sie vorher zwei bis vier Jahre lang online waren. Und jetzt werden plötzlich an einem Tag 100 Videos entfernt. Das ist eine Person, ganz sicher. Ich glaube, das ist ein Label, das gesagt hat: „Hey, schaut euch mal dieses YouTube-Zeug an, jemand bei Warner Brothers, schaut euch das an, mal sehen, was wir hier abgreifen können.“



Ich verstehe schon. Es geht natürlich darum, die urheberrechtlich geschützte Musik zu verteidigen, die den Plattenfirmen gehört. Aber früher gab es eine Art Fair-Use-Vereinbarung, und ich habe das Gefühl, dass diese völlig über Bord geworfen wurde. Früher konnte man acht oder 15 Sekunden eines Clips mit urheberrechtlich geschützter Kunst oder Audio unterlegen, und das war in Ordnung. Jetzt ist es so, dass ich es nicht mal mehr in den Mund nehmen kann. Weißt du, was ich meine?

Evan Ball:
Ja. Es ist vielleicht ein bisschen billig von mir, das zu erwähnen, aber ich hatte tatsächlich ein virales YouTube-Video.

Jared Dines:
Oh, schön.

Evan Ball:
Hast du schon mal den Golden Retriever gesehen, der kein Futter fangen kann? So ein Zeitlupen-Video?

Jared Dines:
Oh, ja! Das warst du? Das ist so lustig. Wann hast du das gefilmt?

Evan Ball:
Das ist circa sechs oder sieben Jahre her.

Jared Dines:
Oh, das ist so lustig.

Evan Ball:
Ja, ich hatte eine kleine Zeit lang Spaß damit. Sie haben mich zu Good Morning America geflogen und ein paar Shows gemacht.

Jared Dines:
Wirklich? Oh, Mann, das wusste ich gar nicht. Das ist ja witzig.

Evan Ball:
Fritz Dog ist der Name des Kanals, aber der ist jetzt ziemlich inaktiv. Normalerweise hab ich für die Videos meine eigene Musik gemacht, aber mir ist aufgefallen, dass bei einigen Videos das Urheberrecht geltend gemacht wurde und sie sich einfach die Einnahmen geschnappt haben, was bei den meisten nicht viel ist.

Jared Dines:
Genau. Damit verdient man ein paar Groschen. Ich mache sozusagen Werbung für diese 30, 40 Jahre alten Songs, Leonard Skinner oder so. Und die Reaktion ist: „Wage es nicht, das zu tun. Wir nehmen jeden Cent, du ...“ Aber wie gesagt, ich verstehe es. Es geht darum, die Musik zu schützen. Aber es hat die Dinge auf jeden Fall verändert.

Evan Ball:
Ist YouTube also immer noch das A und O?

Jared Dines:
YouTube ist das größte A und O, ja. Ich habe angefangen, ein paar kleinere Dinge wie Twitch zu machen, das macht einfach Spaß. Ich gehe dort einfach hin und hänge mit 50 bis 100 Leuten ab. Ich mache nicht wirklich Werbung dafür. Ich halte mich einfach zurück, spiele vielleicht ein paar Spiele oder spiele Gitarre. Ich spiele gerne viel improvisierte Live-Gitarre. Spreche über die neue Signature. Viele Leute haben Fragen und ich mag es, mit meinem Publikum in Kontakt zu treten und mit ihnen zu reden. Ich kann das nicht so oft machen, wie ich es gerne würde, aber ich versuche es, mindestens drei bis vier Tage in der Woche für ein paar Stunden und das zu tun, was Spaß macht. Sie geben mir hier und da 10 Dollar, das ist schon mal was. Und dann ist die Musik auf iTunes und Spotify usw. eine weitere Einnahmequelle.

Evan Ball:
Okay. Um noch einmal auf die Sache mit dem Familienvater zurückzukommen, werde ich mich jetzt ein bisschen weltfremd anhören. Als ich das erste Mal auf die Welt stieß, in der du dich online bewegst, war ich ziemlich verwirrt, weil du toll Gitarre spielst und gleichzeitig lustig bist. Ich weiß, dass man nicht einfach beiläufig so gut wird, dass es einfach nur lustig ist. Ich bin neugierig, wie du den Humor mit ernsthaftem Gitarrenspiel verbindest?

Jared Dines:
Nun, zunächst einmal vielen Dank. Das weiß ich wirklich zu schätzen. Für mich hat es einfach Sinn gemacht, denn in meiner Kindheit habe ich viele klassische Komödien gesehen, Abbott und Costello oder Jerry Lewis, den Musiker, sondern den Komiker. Das war also schon immer etwas, das sich in meinem Content entwickelt hat.
Ich glaube, es gibt da eine Art Nachvollziehbarkeit, die bisher nicht bedient wurde. Ich glaube, viel am Gitarrespielen wurde immer als sehr cool erachtet: „Seht mich an, ich bin hart, ich bin der Beste, ich bin männlich, und fuck yeah.“ Aber ich glaube, es gibt auch eine Seite, mit der sich die Leute identifizieren können, und zwar mit vielen alberne Dingen, die vielleicht jemand seinem Freund bei einer Show zuflüstert: „Oh, hast du das gesehen, ist das nicht lustig?“
Und ich habe all diese kleinen Dinge genommen und sie aufgeblasen. Wir denken alle das Gleiche. Es ist okay, zuzugeben, dass man ein bärtiger, männlicher Metalhead sein kann und Katzen mag. Das ist in Ordnung.

Jared Dines:
Und natürlich gibt es auch Leute, die sehr eingefleischte, elitäre Metaller sind. Vor denen habe ich auch den größten Respekt. Ihnen gefällt nicht, was ich mache, und das ist in Ordnung. Was ich mache, ist nicht jedermanns Geschmack, aber es gibt ein Publikum dafür. Ich liebe meine Fans, die mich für das unterstützen, was ich tue.

Evan Ball:
Lass mich ein wenig erklären, wie ich die Musiklandschaft sehe. Ich bin inmitten von Ernie Ball aufgewachsen und war mir der virtuosen Jungs und des Shreddings und all dem sehr bewusst. Aber meine prägenden Jahre waren die 90er Jahre, in denen das Gitarrensolo einfach verschwunden ist. Ich hab in Punkbands gespielt, und da spielte der technische Teil überhaupt keine Rolle. Es war einfach irrelevant. Und so kam es mir vor, als wäre das alles verlorene Kunst. Wenn du dir das antike Griechenland oder das Römische Reich ansiehst, siehst du diese erstaunlichen, anspruchsvollen Skulpturen hatten. Und dann kam das Mittelalter und es wurden wieder Strichmännchen gezeichnet.



Evan Ball:
Was das technische Spiel angeht, fühlt es sich an wie eine Art Renaissance. Ich hab irgendwann nichts mehr mitbekommen. Ich bin für eine Weile vom Unternehmen weggezogen, habe Kinder bekommen und andere Dinge gemacht. Ich war also ein bisschen spät dran. Aber ich erinnere mich daran, wie ich YouTube öffnete und dich und andere Leute dort sah und auf Jason Richardson stieß und dachte: „Oh mein Gott, ich wusste nicht, dass es sowas wieder gibt.“ Ich weiß also nicht, ob du auch einen Bruch oder eine Wiedergeburt siehst, oder ob du schon immer mehr auf das technische Spielen eingestellt warst.

Jared Dines:
Ich denke, es hat viel mit der Tatsache zu tun, dass es viele Musiker gab und gibt, die wahnsinnig talentiert sind, aber nicht den richtigen Anschluss gefunden haben, um ihre Musik zu veröffentlichen. Und dann kam plötzlich EZdrummer auf. Plötzlich gab es YouTube und dann kam TikTok. Und jedes Kind mit einem Laptop in seinem Zimmer kann jetzt einen Song aufnehmen, Bass, Gitarre, Schlagzeug, und ihn einfach posten und sagen: „Das bin ich.“

Jared Dines:
Leute, die wirklich herausgestochen sind wie Jason Richardson, und da gibt es einen, den ich besonders mag, Ichika Nito, ich glaube ein japanischer Spieler. Tut mir leid, wenn ich das falsch verstanden habe, aber er ist hervorragend. Und Instagram ist für Gitarristen jetzt riesig. Ich entdecke so viele neue Gitarristen auf Instagram. Es ist so einfach, dein Handy zu nehmen, das jetzt ein Aufnahmegerät ist, das wirklich nicht schlecht ist. Die meisten Handys haben, wenn du ein iPhone hast, 4k, du kannst ziemlich gutaussehende Sachen machen und sie dann einfach an jeden in der Welt schicken, der es sehen möchte.

Jared Dines:
Ich glaube, dass es deshalb eine Wiedergeburt der virtuosen Gitarre gibt, während die Mainstream-Labels in den 90ern und Anfang der 2000er eher mit New Metal und Hits, riesige Refrains, Beats und so weiter machten. In den 80er Jahren ging es dagegen eher um Shredding und Virtuosität. Ich bin eine Mischung aus beidem, denn ich bin 89 geboren und habe die 90er und 2000er Jahre miterlebt, als ich aufwuchs. Ich hörte Bands von Linkin Park und POD bis Norma Jean und As I Lay Dying. Und dann hat mir mein Vater Van Halen und Boston, Rush, Journey und Foreigner gezeigt. Ich hatte also diesen Mix aus all dieser Musik, was mich dazu inspiriert hat, über YouTube und Co. Musik zu machen, wo immer ich sie veröffentlichen kann. Ich mache Musik, arbeite an einem Album mit Howard Jones und an einem Soloalbum.

Jared Dines:
Es ist interessant zu sehen, wie „Musiker aus der realen Welt“, wie ich sie gern nenne, mit dem Aufschwung der Technologie und dem Stopp von Tourneen und Live-Auftritten zu Twitch und YouTube kommen und Leute wie mich und andere prominente Leute aus der Branche ansprechen, und wir arbeiten zusammen. Ich habe vor kurzem eine Kollaboration mit Danny Worsnop von Asking Alexandria gemacht, weil er sich gefragt hat: „Was soll ich tun? Ich kann nicht auf Tour gehen, ich kann nichts anderes machen. Also gehe ich dorthin, wo mich die Leute sehen können.“ Twitch ist dafür riesig, YouTube ist dafür riesig.

Jared Dines:
Matt von Trivium hat einen riesigen Twitch-Kanal, wahrscheinlich einer der größten Musiker auf Twitch. Seine Band gibt in diesem Raum Live-Konzerte, bei denen Trivium in einem Raum mit gutem Sound spielt, komplett gut abgemischt. Es ist alles auf dem neuesten Stand der Technik. Und sie spielen ihre Auftritte vor 20.000 Leuten auf Twitch. Und wenn du dir vorstellst, wie viele Leute das im echten Leben wären, ist das riesig. Das ist eine riesige Arena. Du bekommst immer noch diese Art von Befriedigung und Erfüllung, vor einem Publikum aufzutreten und das zu tun, was du liebst, denn das ist es, was wir sind, wir sind Musiker. Wir sind hier, um Musik für Menschen zu spielen.

Evan Ball:
Es ist faszinierend zu sehen, welche Innovationen sich daraus ergeben, denn Musiker wurden von dieser Entwicklung sehr hart getroffen. Hast du regelmäßig Videos hochgeladen oder hattest du ein Video, das sofort einschlug? War das dein erstes Video oder hattest du schon vorher Videos hochgeladen?

Jared Dines:
Ich hatte ein paar Videos auf YouTube, ein paar Gesangscover, ein paar Serienideen. Eine hieß Underground Music Monday, in der ich mit meinem Freund lokale Underground-Bands vorstellte. Nichts Großes, nichts, was mehr als 100 bis 200 Aufrufe hatte. 2014 habe ich dann ein Video mit dem Titel 10 Styles of Metal gemacht. Ich war einfach nur gelangweilt in meinem Haus, niemand war zu Hause. Und ich dachte nur, was soll ich tun? Ich mach einfach einen lustigen Sketch und schau, was passiert.

Jared Dines:
Also habe ich das Video veröffentlicht und es hatte ein paar Tausend Aufrufe. Ich dachte: „Heilige Scheiße, das ist ja Wahnsinn!“ Nach ein paar Wochen hatte es 10- oder 15.000 Aufrufe, und ich dachte: „Verdammte Scheiße, das sind eine Menge Aufrufe für mich.“ Und eines Tages wachte ich auf, schaute auf mein Handy und hatte eine SMS von Ryan Bruce. Und er sagte: „Willkommen im Internet“. Und ich hatte keine Ahnung, was er meinte. Aber als ich die Nachricht geschlossen hatte und auf mein Handy schaute, waren alle meine App-Benachrichtigungen 99 plus oder über 20, wie auch immer. Also dachte ich: „Okay, was ist passiert?“ Ich ging also auf Facebook und Metal Sucks, Metal Injection, Lambgoat, Guitar World, Ultimate, jede Webseite teilte das Video zur gleichen Zeit. Ich weiß nicht, ob es derselbe Kerl war. Danke, wer auch immer du bist, der Typ, der für all diese Firmen arbeitet und das Video geteilt hat, danke. Aber es ist einfach explodiert. Es ist einfach verrückt geworden.

Jared Dines:
Ich habe eine Stunde gebraucht, um das Video zu drehen. Für mich klingt es wie Müll. Der Mix ist schlecht, das Videomaterial sieht schlecht aus, es ist ganz grün und sieht komisch aus. Aber es gab lokale Nachrichtenartikel. Und es wurde zwei Millionen, drei Millionen, vier, fünf Millionen Mal aufgerufen. Und dann haben Leute von Slipknot es geteilt, Bumblefoot von Guns N' Roses hat es geteilt. All diese Leute haben es geteilt. Und ich sitze hier und frage mich: Was ist hier los? Warum mögt ihr dieses Video? Und dann dachte ich, na ja, ich habe noch ungefähr für 10 Jahre lang weitere Videos, die ich machen kann. Mal sehen, ob euch diese Videos gefallen. Ich muss sagen, dass ich sehr froh bin, verkünden zu können, dass dies bis heute nicht mein größtes Video ist. Ich habe also eigentlich zwei Hits.

Evan Ball:
Das ist großartig.

Jared Dines:
Denn das war bis letztes Jahr mein größter Hit. Und dann hatte ich ein Video mit dem Titel "Every Guitar Store Guitarist", das ich hier im Gitarrenladen gedreht habe, das das andere Video schließlich überholt hat. Und ich dachte: ja, ich bin kein One-Hit-Wonder mehr.

Evan Ball:
Das ist großartig. Was du beschrieben hast, ist eine Parallele zu meinem dummen Hundevideo. Plötzlich füllt sich mein Posteingang, und es ist wie Huffington Post und CNN.

Jared Dines:
Das macht keinen Sinn.

Evan Ball:
Irgendwie springt es aus dem Freundeskreis heraus und findet die richtige Person und all diese Leute teilen es, es ist verrückt.

Jared Dines:
Ich finde es so interessant, denn wenn du es selbst bist und du es kennst, siehst und machst, kennst du jedes kleine Detail. Nichts ist wirklich neu und aufregend, weil du es selbst gemacht hast. Aber dann veröffentlichst du es und alle sagen: „So etwas haben wir noch nie gesehen“. Das Video, das ich mir angesehen habe, ist verdammt lustig. Aber für dich ist es wahrscheinlich so, dass du denkst, na ja, das mache ich die ganze Zeit.

Evan Ball:
Ganz genau. Und wenn du so bist, wie ich dich kenne, dann ist es ganz natürlich, dass du Sachen machst und sie veröffentlichst. Ich habe schon so viele Sachen gemacht, die niemanden wirklich interessiert haben. Es ist schwer vorherzusagen, was Feuer fangen wird.

Jared Dines:
Es ist wirklich schwer vorherzusagen, denn selbst jetzt, wo ich weiß, was ich tue, überlege ich, welches Video ich machen soll. Und dann bringe ich etwas heraus, von dem ich wirklich begeistert bin, und es floppt. Ich habe all die Jahre Erfahrung mit all den Videos, die funktioniert haben, und all den Videos, die nicht funktioniert haben, und ich denke immer noch: Das hier wird funktionieren und ich bin wirklich stolz darauf. Und dann veröffentliche ich es und niemand interessiert sich dafür. Und dann gibt es ein anderes, bei dem ich mir denke: oh, das wird ein beschissener Beitrag, ein kleiner Füllerbeitrag, und es geht viral.

Jared Dines:
Das ist mir wirklich schon so oft passiert. Ich erinnere mich, wie ich in mein Studio ging, um ein Video aufzunehmen, ein Schlagzeugvideo, und ich hatte eine Woche damit verbracht, diesen Song zu schreiben, weil ich dieses wirklich coole Schlagzeugvideo machen wollte. Ich heuerte also einen Kameramann an, besorgte mir all diese ausgefallenen Lichter, ging für das Schlagzeugvideo hinein und drehte es. Auf dem Weg nach draußen, als wir fertig waren und abbauten, sagte ich: "Hey, stell doch mal schnell die Kamera da hin und lass mir fünf oder zehn Minuten Zeit, um ein paar lustige Sachen zu machen.“ Und er sagte: „Okay, klar.“

Jared Dines:
Aus den fünf Minuten, in denen ich lustige Sachen gemacht habe, ist dann Drummers on Drugs geworden, ein Video, das sechs bis acht Millionen Mal angesehen wurde. Und das Video, an dem ich eine Woche lang geschrieben habe, hatte vielleicht 50.000 Views, was immer noch 50.000 Views sind, klar. Aber wenn du eine Million Abos oder so hast, ist das kaum was. Weißt du, was ich meine? Manchmal weiß man es einfach nicht.

Evan Ball:
Es ist schwer, das Rezept zu finden. Ich denke, wenn wir das Rezept wüssten, würden wir es immer machen.

Jared Dines:
Ich glaube, das ist das Rezept. Ich habe mir in letzter Zeit eine Menge Van Halen-Sachen angesehen und alles, was mit seinem Tod zu tun hat, Ruhe in Frieden, Eddie. Und ich habe mir viele Interviews angesehen, in denen sie darüber sprechen, dass ihre erste oder zweite Platte in einer Woche fertig war oder dass diese Songs in 10 Minuten geschrieben und fertiggestellt wurden. Von Eruption wurde nur ein einziger Take aufgenommen, zumindest soweit die Leute im Warner-Studio wissen. Das war's dann auch schon, weißt du, was ich meine? Ich glaube, das hat etwas für sich, wenn man so eine natürliche Magie hat.

Evan Ball:
Ja, manchmal, wenn ich einen Song schreibe, denke ich: „Es fällt mir schwer, es sollte nicht so schwer sein.“ Und ich sage das nicht als Faustregel für alle Situationen. Aber wenn es leicht von der Hand geht, dann ist da vielleicht was dran.

Jared Dines:
Ja.

Evan Ball:
Aber manchmal überwindest du die Hürde und...

Jared Dines:
Wenn es leicht fällt, lässt es sich leicht annehmen. Ich weiß es nicht, vielleicht. Eines Tages werde ich es herausfinden. Das hoffe ich.

Evan Ball:
Hey, gegen wen hast du deinen ersten Shred War geführt?

Jared Dines:
Wow, das ist ein tiefer Schnitt. Da hast du mich aber ganz schön aus dem Konzept gebracht. Das war im Jahr 2015. Das war Pete Cottrell. Und das Lustige war, dass wir es nicht Shred Wars genannt haben. Ich glaube, ich habe es "Who Shreds" genannt. Ich glaube, der Titel hat sich geändert. Ich glaube, wenn du Shred Wars Pete Cottrell eingibst, steht da Shred Wars Pete Cottrell. Aber wenn du auf das Video klickst und dir die ersten 10 Sekunden ansiehst, ist da ein Titel und da steht Who Shreds, und das ist die ganze Sache. Im Laufe der Zeit habe ich es dann in Shred Wars geändert. Ja, das ist lustig. Darüber musste ich erst einmal nachdenken. Ich war mir nicht sicher.

Evan Ball:
Hast du innerhalb der Shred Wars-Reihe einen Lieblingsauftritt, zum Beispiel deinen eigenen, und dann vielleicht einen deiner Lieblingsgastauftritte?



Jared Dines:
Okay. Ich habe das hier erst kürzlich gepostet, aber ich habe mir ein paar davon noch einmal angesehen. Ich würde sagen, dass mir der Auftritt mit [Sophie Berl 00:24:40] sehr gut gefallen hat. Und der mit Jason Richardson war ein Wendepunkt für mich, weil ich so viel Zeit damit verbracht habe, mir den verrücktesten Shred auszudenken, weil es Jason Richardson ist. Weißt du, was ich meine? Ich glaube, ich habe mich danach ein bisschen weiterentwickelt. Und was die Leistung einer anderen Person angeht, oh Mann, sie sind alle so gut.
Der Auftritt mit Stevie T hat mir wirklich gut gefallen, vor allem, weil es so lange gedauert hat, ihn zu machen. Ich habe ihn fast zwei Jahre lang angeschrieben und versucht, ihn dazu zu bringen, mit mir Shred Wars zu machen, aber es wollte einfach nicht klappen. Und dann, endlich, ich glaube 2017, haben wir es endlich geschafft. Und es war der größte, ich glaube, ich bin mir ziemlich sicher, dass es mein bisher größter Shred Wars war. Aber es hat wirklich Spaß gemacht.

Jared Dines:
Mir hat die Live-Sendung mit Herman sehr gut gefallen, weil ich glaube, dass der Live-Aspekt eine andere Seite von Shred Wars gezeigt hat. Ich glaube, viele Leute können sich damit identifizieren, wenn man jemandem auf dem Bürgersteig begegnet, der gerade am Shredden ist, das ist so ein Gefühl. Weißt du, was ich meine? Nicht so sehr produziert und geschnitten. Und ich denke, das ist ein richtig cooler Aspekt ist, den die anderen Shred Wars nicht haben. Aber es gibt so viele. Ich meine, Angel Vivaldi. Den mit Michael Angelo Batio haben wir gerade gemacht.

Evan Ball:
Das ist großartig.

Jared Dines:
Er hat seinen, du weißt schon was, rausgeholt. Oh mein Gott, die sind so lustig.

Evan Ball:
Warum hat es so lange nicht mit Stevie T. geklappt?

Jared Dines:
Ich bin mir nicht ganz sicher. Wir waren beide beschäftigt und er hat sein eigenes Ding gemacht. Es könnte etwas damit zu tun haben, dass wir erst ein Jahr später angefangen haben, miteinander zu reden. Vielleicht war er misstrauisch, vielleicht wusste er nicht, wer ich wirklich war oder, ich weiß es nicht. Ich habe ihn eigentlich nie gefragt, das wäre eine gute Frage für ihn.

Evan Ball:
Vielleicht ist das ja allgemein bekannt, aber ich kenne die Vorgeschichte nicht. Habt ihr Dinge parallel gemacht, ähnliche Dinge, oder zumindest überlappende Dinge, und dann habt ihr euch schließlich zusammengetan?

Jared Dines:
Wir haben ähnliche Inhalte gemacht, aber er hat damals noch nicht so viel gepostet. Ich habe so ziemlich jeden zweiten Tag gepostet, und er vielleicht einmal im Monat oder alle paar Monate. Und erst in letzter Zeit hat er angefangen, Vollzeit zu posten. Damals also nicht so viel. Erst 2018 fingen wir an, zusammenzuarbeiten und ähnliche Videos zu machen. Ich habe einen kleinen Roast-Track über ihn gemacht. Er hat einen kleinen Diss-Track über mich gemacht. Wir haben DJENT 2019 gemacht, bei dem meine 18-saitige Gitarre gegen seine 20-saitige Gitarre stand. Er ist ein toller Kerl. Ich liebe Steve.

Evan Ball:
Machst du alle Backing Tracks für die Shred Wars?

Jared Dines:
Ja, ich glaube, es gibt ein oder zwei, die ich nicht gemacht habe, weil ich auf Tour war, aber ja.

Evan Ball:
Das hört sich nach einer ziemlichen Aufgabe an. Ich weiß nicht, ob du sie wiederverwendest, ich achte immer nur auf die Lead-Gitarre.

Jared Dines:
Es macht so viel Spaß. Ich liebe es. Ich habe vielleicht ein paar recycelt. Ich habe entweder ein Shred Wars-Riff für einen Song verwendet oder ein Riff aus einem Song genommen und es ein bisschen verändert und dann einfach so hineingeworfen. Das mache ich aber nur, wenn ich wirklich gestresst bin oder unter Zeitdruck stehe und ich den Künstlern etwas geben muss, zu dem sie spielen können und das sie mir zurückschicken. Dann denke ich mir: „Okay, was ist ein schnelles Riff, das ich zusammenschmeißen, verändern und irgendwie manipulieren kann? Man merkt gar nicht, dass das Riff ähnlich ist, ich ändere nur das Schlagzeug, damit es ganz anders klingt. Aber das mache ich wirklich gerne. Dieser Teil von mir, das Songwriting, das Schreiben von Riffs, ich liebe das. Für mich ist das wie ein Puzzle zusammenzusetzen. Ich bin nicht gut im Puzzeln, aber ich bin ganz gut im Schreiben von Songs und lerne nach und nach dazu.

Evan Ball:
Hast du noch einige Einladungen an bestimmte Shredder offen?

Jared Dines:
Ich habe ein paar. Ich habe definitiv mit ein paar Leuten gesprochen, die nicht in meiner Liga spielen. Und einige haben geantwortet und gesagt, dass sie gerne mitmachen würden, aber keine Zeit haben oder einen anderen Termin suchen. Ich habe John 5 gefragt, ich habe John Petrucci gefragt, viele Johns, John Mayer. Mit John 5 habe ich schon ein paar Mal gesprochen, wir verstehen uns gut. Er weiß, wer ich bin. Und auch Petrucci habe ich dank euch endlich getroffen. Das wäre ein wirklich cooles Treffen.

Evan Ball:
Wie wäre es mit einem Paul Gilbert?

Jared Dines:
Die Sache ist die, dass ich keinen wirklichen Zugang zu diesen Leuten habe. Es ist also eher eine Frage der Kontaktaufnahme, wenn ich ihn anspreche und er sagt: „Ich kann erst nächstes Jahr kommen. Gut, dann machen wir es nächstes Jahr. Das ist auch in Ordnung. Aber erstens möchte ich nicht wie dieser Typ wirken. Und zweitens, ich habe einfach nicht die ...

Evan Ball:
Ja, man kann diese Leute nicht einfach so ansprechen.

Jared Dines:
Und Privatnarichten auf Instagram sind ja schön und gut, aber komm schon. Wie viele Leute checken wirklich ihre Nachrichten auf Instagram?

Evan Ball:
Vielleicht macht die NAMM 2022 ein paar Leute an.

Jared Dines:
Das tut mir so leid, Mann. Das ist bedauerlich. Aber wahrscheinlich ist das eine große Erleichterung für euch, weil ihr euch jetzt keine Sorgen mehr machen müsst, wenn ihr so viel vorhabt.

Evan Ball:
Ja. Bittersüß, bittersüß.

Jared Dines:
Ja.

Evan Ball:
Wir haben ja schon über die technischen Dinge gesprochen. Das braucht viel Zeit, oder? Du musst deine Fähigkeiten aufrechterhalten und das Gitarrenspiel beherrschen. Außerdem musst du dir Gedanken machen und schneiden. Es gibt einfach so viele Dinge, so viele Aspekte deines Jobs, die viel Zeit in Anspruch nehmen. Deshalb frage ich mich, wie du deinen Tag einteilst und alles unter einen Hut bringst. Kannst du uns einen typischen Tag im Leben von Jared Dines schildern?

Jared Dines:
Nun, in erster Linie schlafe ich gerne so viel wie möglich. Aber nein, dieses Jahr war das schwierigste für mich, weil ich wegen der Quarantäne und der Lockdowns und so alles selbst machen muss. Normalerweise habe ich einen Kameramann, der mir hilft und so weiter. Aber ein typischer Tag sieht so aus: Wenn ich ein Video drehe, wache ich auf, mache meine normale Routine und schreibe dann ein Skript für ein Video oder habe ein Skript vom Vortag, drehe es und schneide es dann, bis es perfekt ist.

Evan Ball:
Du machst all diese Sachen.

Jared Dines:
Das bin alles ich. Das sind mindestens vier bis sechs Stunden, würde ich sagen. Und dann poste ich es oder plane es ein. Und dann heißt es: Okay, was kommt als Nächstes, was habe ich auf meiner Liste mit Ideen? Ich finde eine, schreibe sie auf und bereite sie für den nächsten Tag vor. Und dann, je nachdem, was ich machen will, soll ich live auf Twitch gehen und Gitarre spielen? Mein Manager sagt mir dann: „Hey, du hast da was, du musst dies, das und jenes machen. Und dann muss ich E-Mails beantworten und Sachen planen und wie ich schon sagte, arbeite ich mit Howard Jones an dem Album.

Evan Ball:
Du sprichst von Howard Jones aus den 80ern?

Jared Dines:
Von Killswitch Engage. Howard Jones. Entschuldigung.

Evan Ball:
Das wäre eine ganz andere Platte gewesen.

Jared Dines:
Nein, nein, nein. Killswitch Engage, Howard Jones.

Evan Ball:
Das ist der Kommentar eines Familienvaters.

Jared Dines:
Ja. Wir planen all diese Dinge. Also eine Menge echter Musik. Ich setze mich hin und schreibe vielleicht ein paar Stunden lang. Zu diesem Zeitpunkt kommt es darauf an, was mir gerade in den Sinn kommt. Wenn mir jemand eine Nachricht schreibt, zum Beispiel auf Twitter oder so, und sagt: „Hey, lass uns was machen.“ Das könnte die Kreativität anregen oder eine Kollaboration, dann bin ich bereit dafür. Ich halte mir also in gewissem Maße offen, ob ich am Montag vier oder sechs Stunden für so etwas einplane, aber dann mache ich einfach, und schaue, was passiert. Dann poste ich auf Instagram, Facebook und Twitter und bleibe in den sozialen Medien auf dem Laufenden.

Jared Dines:
Ich habe erst kürzlich einen Facebook-Mitarbeiter eingestellt, der mir mit meiner Facebook-Seite hilft, weil ich zuerst eine andere Facebook-Firma beauftragt hatte, die mir bei der Werbung helfen sollte, damit ich mich nicht darum kümmern muss. Aber ich war nicht besonders zufrieden damit, wie sie es gemacht haben. Also habe ich jemand anderen eingestellt. Jetzt kümmert sich jemand um meine öffentliche Facebook-Seite. Ich habe eine persönliche Seite, die ich betreibe, aber abgesehen von dieser öffentlichen Facebook-Seite mache ich alles andere. Das Filmen, die Beleuchtung, den Ton, die Aufnahme, das Abmischen. Das ist verdammt mühsam, entschuldige meine Ausdrucksweise.

Evan Ball:
Du nimmst dir keine Zeit nur für das Brainstorming. Die Ideen kommen dir einfach so in den Sinn, wann immer es passiert?

Jared Dines:
Manchmal schon, aber meistens mache ich einfach irgendetwas, und dann sehe ich etwas und denke: „Das wäre wirklich lustig, wenn es in einem Video vorkommen würde.“ Und schon ist es da.

Evan Ball:
Wie sieht es eigentlich mit dem Gitarrespielen aus? Nimmst du dir Zeit, um zu üben?

Jared Dines:
Ja, ich versuche es so oft wie möglich. Normalerweise sehe ich das Üben so, dass ich zu Backing-Tracks spiele, um zu improvisieren. Ich versuche, das beizubehalten, weil mir der Live-Aspekt des Musizierens schon immer gefallen hat und ich das so gut wie möglich beibehalten möchte. Ich nehme also Blues, dreckigen Rock und a-Moll, und dann nehme ich rippigen Heavy Metal und cis-Moll oder was auch immer, und ich muss mental sagen: Okay, wechsle die Tonart, wechsle den Vibe.

Evan Ball:
Das ist großartig. Du treibst also die Improvisation voran?

Jared Dines:
Ja, das tue ich wirklich. Es macht mir auch Spaß, denn wenn ich auf Twitch improvisiere, gibt es Momente, die einfach passieren. Ich improvisiere vielleicht zwei Stunden lang. Das meiste davon ist vielleicht ganz nett, aber es gibt dann einen 30-Sekunden-Abschnitt hier oder einen Zwei-Minuten-Abschnitt hier, der wirklich cool war. Und dann nehme ich das mit, schneide es aus und poste es vielleicht auf Instagram oder schreibe etwas dazu. Live zu improvisieren ist also wirklich schön, weil ich alles, was ich tue, festhalten kann und nicht darüber nachdenken muss, ob ich die richtigen Noten spiele. Ich meine, ja, aber du spielst, was du willst, weil du improvisierst, richtig? Du kannst also beides machen, das Beste aus beiden Welten, du kannst aufnehmen und improvisieren.

Evan Ball:
Lass uns noch mal zurückgehen. Wann hast du angefangen, Gitarre zu spielen?

Jared Dines:
Ich habe angefangen, als ich 13 war. Eigentlich wollte ich zuerst ein Schlagzeug haben, aber dann ist mein Großvater gestorben und meine Großmutter hat mir und meinem Bruder zu Weihnachten ein paar 100 Dollar aus seiner Lebensversicherung geschenkt. Also habe ich nach einem Schlagzeug gesucht, aber ein Schlagzeug für 300 Dollar zu finden, ist nicht wirklich machbar. Aber ich konnte eine Gitarre finden. Also fand ich eine Gitarre und fing an, sie zu spielen. Wenn man als Kind anfängt zu spielen, dann kommt es vor, dass man sich ein paar Jahre damit beschäftigt, es dann für ein paar Jahre beiseitelegt, frustriert ist und es dann wieder aufnimmt. So ging es hin und her, bis ich etwa 16 oder 17 war. Und dann habe ich angefangen, es wirklich ernst zu nehmen.

Jared Dines:
Mein Vater sagte mir, wenn ich die Live-Version von Big Love von Fleetwood Mac spielen könnte, würde er mir meine erste richtige Gitarre kaufen. Meine erste Gitarre war die Squier Einsteigergitarre mit dem Fünf-Watt-Verstärker. Das Ding, das jeder bekommt. Aber meine erste richtige Gitarre, die ich übrigens immer noch habe, war eine Ibanez SZ520. Ich brauchte etwa zwei Monate, um den Song zu lernen. Es ist ein klassisches Fingerpicking, das ich nie gemacht habe, also habe ich ewig gebraucht. Aber schließlich lernte ich ihn und spielte ihn meinem Vater vor. Er sagte: „Okay, wir besorgen dir deine erste richtige Gitarre.“ Also bin ich zu Ted Brown ins Musikgeschäft gegangen und habe mir die Gitarre gekauft. Und dann war ich einfach süchtig, weil ich eine richtige Gitarre hatte, die sich gut anfühlte. Sie kämpfte nicht mit mir, um sie zu spielen. Die Mechanik war nicht schlecht. Es machte mir Spaß, sie fühlte sich gut an und ich dachte: „Oh, das fühlt sich gut an, so will ich mich auch fühlen.“ Und dann wollte ich einfach jeden Song lernen, in den ich mich verliebt hatte.

Evan Ball:
Warst du als Kind hauptsächlich in einer Metalband?

Jared Dines:
Es waren viele verschiedene Sachen. Ich bin erst mit 14 Jahren zum Metal gekommen. Davor habe ich viel klassischen Rock gehört. Mein Vater hatte eine Menge alter Platten. Er hatte einen alten Cutlass, in den er eine riesige Stereoanlage eingebaut hatte, aus der er AC/DC oder Boston dröhnten. Wir haben also hauptsächlich Classic Rock gehört, als wir aufwuchsen.

Evan Ball:
Spielen deine Eltern auch?

Jared Dines:
Mein Vater spielt Klavier und ich glaube, er hat auch ein bisschen Trompete gespielt. Aber das war's auch schon. Es macht ihnen einfach Spaß. Ich habe immer noch Ticketabschnitte von Van Halen aus den frühen 80ern, als meine Mutter und mein Vater sie live gesehen haben. Und Abschnitte von Journeys-Tickets und all diesen Scheiß. Und ich denke mir: „Okay. Sie stehen da auf jeden Fall drauf, auch wenn sie nicht spielen.“ Sie haben mich also sehr unterstützt und mich sozusagen in die Musik eingeführt. Der Metal kam dann eher durch meine Freunde und mich selbst, die ihn entdeckten und sich damit auseinandersetzten.

Evan Ball:
Ja. Daher stammen wahrscheinlich auch deine Soli und dein Shredding, vom Metal-Einfluss? Oder war es eher eine Rückbesinnung auf die 80er Jahre, auf eine frühere Zeit?

Jared Dines:
Ja. Ich glaube, das Shredding war ganz sicher Van Halen. Als ich Aufnahmen von ihnen sah und "Eruption" hörte, wollte ich als Kind genau das sein. Ich wollte einfach ein Rockstar sein. Ich lernte so viele Van-Halen-Songs, wie ich nur konnte, und so viele Solos und so weiter. Und so ist das Solospiel eher ein 80er-Jahre-Shred-Stil, bei dem es richtig zur Sache geht. Und der Rhythmus und die Riffs sind eher die Metal-Seite von mir.

Jared Dines:
Das kann man in meiner Band Daddy Rock sehr oft hören. Es ist modern. Es ist immer noch Rock'n'Roll, denn es wird nicht geschrien, sondern nur gesungen. Aber die Riffs sind auf jeden Fall modern und heavy, aber die Soli sind eindeutig 80er Jahre. Du kannst also meinen Einfluss hören, denn es ist das erste Projekt, bei dem allein ich die Musik geschrieben habe.

Evan Ball:
Gibt es irgendwelche merkwürdigen Interaktionen mit Fans, die dir einfallen?

Jared Dines:
Oh, ja. Einmal, als ich auf der Warped Tour war, gab es einen Typen, der immer etwa drei Meter von mir entfernt war. Ich ging zu dieser Bühne, der Monster Stage, und schaute der Band zu. 15 Minuten nach dem Auftritt schaute ich rüber und da war er. Oh, interessant. Okay, wie auch immer. Ich ging zur Van's Warped Tour Bühne und blieb dort 15, 20 Minuten lang. Oh, er ist wieder da. Okay. Und so ging das den ganzen Tag bis zum Ende.

Jared Dines:
Als ich mit meinen Freunden und ihrer Band vom Veranstaltungsort wegging, kam er auf mich zu, stellte sich mir in den Weg und hielt mich mit Schlagzeugstöcken in der Hand auf und sagte nur: „Unterschreib das.“ Und er zitterte. Ich mache mich nicht über ihn lustig, weil ich es verstehe. Ich würde wahrscheinlich dasselbe tun, wenn ich mit jemandem reden würde, zu dem ich aufschaue. Es hat mich nur so erschreckt, weil er so aggressiv war, und ich hatte mich in den letzten paar Stunden vor ihm in Acht genommen, weil er überall herumlungerte, wo ich war. Und dann kam er einfach aggressiv auf mich zu und sagte: „Unterschreib das!“ Ich dachte: „Oh mein Gott!“ Das hat mich erschreckt.

Evan Ball:
Das ist irgendwie niedlich, in Ermangelung eines besseren Wortes. Er war so nervös. Er dachte die gesamte Warped Tour hinweg: „Ich muss das tun, ich muss das tun", und dann hat er sich getraut.

Jared Dines:
Ich fühle mich schlecht. Es ist so seltsam, denn für mich bin ich einfach nur irgendein Typ. Das ist die Wahrheit. Das ist alles, was ich bin. Ich habe kein Problem damit, wenn Leute höflich auf mich zukommen und sagen: „Hey, ich finde deine Sachen toll" oder „Kann ich ein Foto machen" oder „Kannst du das signieren", was auch immer, das ist völlig in Ordnung. Es ist mir auf jeden Fall schon passiert, dass ich hinter dem Veranstaltungsort mit meinem Handy oder neben dem Tourbus mit jemandem telefoniert habe und jemand einfach auf mich zukommt, den Arm um mich legt, ein Foto macht und weggeht, oder dass jemand auf mich zukommt und mich beim Telefonieren unterbricht und sagt: „Yo, ich muss mit dir reden, Mann, nur zwei Minuten, ich schwöre, es tut mir leid", und ich denke: „Alter, komm schon, Mann. Und dann gehen sie raus und nennen mich ein Arschloch. Das sind sicher interessante Erfahrungen, aber normalerweise sind sie wirklich nett. Ich würde sagen, 99,9 % der Interaktionen mit den Fans sind immer sehr gut.

Evan Ball:
Kannst du einen der schlimmsten Kommentare nennen, die du online gefunden hast? Oder vielleicht sollten wir dieser Person keinen Sauerstoff geben.

Jared Dines:
Um ehrlich zu sein, sind sie alle gleich. Sie lauten alle: „Du bist nicht lustig, du bist scheiße.“ Es ist einfach egal. Es ist ein Punkt erreicht, an dem man immer und immer wieder das Gleiche sieht, sodass ich jetzt sage: Hey, weißt du was, ist in Ordnung, versuch einfach, originell zu sein. Kannst du dir etwas einfallen lassen, das ich noch nie gehört habe? Ich bezahle dich, wenn du mir etwas sagst, wie ich noch nicht genannt worden bin. Es ist, was es ist. Oft antworte ich den Leuten einfach: "Hey, Mann, tut mir leid, dass es dir nicht gefällt, viel Glück beim nächsten Mal.“ Sie sagen dann entweder: „Oh, Alter, ich bin ein großer Fan. Ich wusste nicht, dass du antworten würdest oder das hier überhaupt siehst. Das ist verrückt.“ Oder zweitens: „Ich hätte das wohl nicht sagen sollen. Es tut mir leid.“

Evan Ball:
Ja, die Menschlichkeit kommt am Ende durch.

Jared Dines:
Ganz genau. Am Ende kommt sie durch. Sie hatten einen schlechten Tag und dachten sich: „Der Typ ist nicht witzig", und „Scheiß auf den Typen". Und dann stellen sie fest: Oh, er ist ein echter Mensch.

Evan Ball:
Das liegt einfach in der Natur der Sache. Ich wurde dafür verarscht, dass ich Hundevideos veröffentlicht habe. Hatte das Auswirkungen auf dich, als du zum ersten Mal in der Öffentlichkeit standest?

Jared Dines:
Ja, auf jeden Fall, denn ich war das nicht gewöhnt. Deine Freunde werden sagen: „Ja, das ist toll.“ Für mich war es sehr seltsam, dass Leute, von denen ich keine Ahnung hatte, wer sie waren, einfach auf mich zukamen. Was mich am meisten stört, sind Leute, die einen ganzen Absatz schreiben, in dem sie sagen, dass ich mein ganzes Leben lang verwöhnt wurde, meine Eltern mir alles gegeben haben, und als ich dann erwachsen wurde... Woher willst du das alles wissen? Außerdem liegst du mit all dem falsch. Das stört mich und gibt mir das Gefühl, dass ich das ab und zu korrigieren sollte. Früher habe ich das getan, aber jetzt tue ich es nicht mehr, weil mich das Lesen dieser Kommentare in eine schlechte Stimmung versetzt, in die ich mich nicht gerne begebe. Also lese ich sie einfach nicht mehr.

Jared Dines:
Aber wenn es nur ein Kommentar ist, in dem steht, dass du scheiße bist, dann ist das in Ordnung. Aber es sind wirklich nicht viele. Auf 300 positive Kommentare kommt wahrscheinlich ein negativer Kommentar. Und so ist das nun mal, wenn du im Internet bist.

Evan Ball:
Ja, natürlich. Ich denke, viele Leute sehen sich deine Videos an und denken: Dieser Typ hat den besten Job der Welt. Was würdest du sagen, ist der schwierigste Teil deines Jobs?

Jared Dines:
Selbstmotivation und Selbstinspiration, ja, das würde ich auf jeden Fall sagen. Das ist dieses Jahr besonders schwer, weil es nichts gibt, was mich wirklich inspiriert, außer negative Dingen. Wenn ich an Inspiration denke, denke ich daran, mit meinen Freunden abzuhängen, lustige Abenteuer zu erleben, gute Erinnerungen zu haben, zu Live-Shows zu gehen, Live-Shows aufzuführen, an verrückte Orte zu reisen und Leute einzuladen, um Sketche zu filmen. Und das kann ich nicht wirklich tun. Also, ich weiß nicht, im letzten Jahr war es auf jeden Fall hart, damit umzugehen…

Evan Ball:
Inspiriert zu bleiben.

Jared Dines:
Ja. Vor allem. Wenn du nicht lebst, gibt es nichts, was du siehst, um dich zu inspirieren. Wenn ich einmal etwas gemacht habe, poste ich ein Video, ich verbringe die ganze Zeit mit einem Video, poste es und schaue es mir nie wieder an. Ich werde es mir nie wieder ansehen. Oder ich mache einen Song und poste ihn und höre ihn mir nie wieder an. Denn wenn er einmal fertig ist, ist es Zeit, weiterzumachen und etwas Neues zu machen. Bei den Shred-Collab-Videos, die ich in den letzten fünf Jahren jedes Jahr gemacht habe, fragen mich die Leute immer wieder, ob ich dieses Jahr wieder einen großen Shred-Club mache. Und ich sage: "Ich glaube nicht, Mann, weil alle anderen das jetzt machen, und ich mache das schon eine Weile, und ich denke, es ist Zeit, etwas anderes zu machen.

Jared Dines:
Und wenn du keine neue Inspiration hast, aber an dem Punkt bist, an dem du etwas anderes machen musst, kann das sehr schwierig sein. Denn ich weiß, was ich tun will. Ich will Songs schreiben, ich will Sketche drehen, ich will mit meinen Freunden abhängen, ich will eine gute Zeit haben und das mit der Welt teilen, die Leute zum Lachen bringen und Musik hinterlassen, wenn ich gehe. Das ist es, was ich will.

Aber in letzter Zeit war es schwer, also versuche ich, einfach nur zu existieren und das Leben eine Weile geschehen zu lassen, ohne verrückt zu werden, weil ich nichts tue. Und dann tue ich Dinge, aber für mich sind das Dinge, die keinen wirklichen Sinn haben. Sie sind einfach so oberflächlich. YouTube-Videos, in denen es heißt: „Schau dir diese 30 hässlichen Gitarrenköpfe an.“ Das ist Unterhaltung. Aber das ist nicht das, was ich machen will. Daran bin ich nicht interessiert.

Evan Ball:
Ich kann verstehen, dass du dich so fühlst, aber irgendwie ist es auch ziemlich clever, denn wie oft haben wir schon eine hässliche Kopfplatte gesehen. Mach ein Video darüber. Das ist eigentlich ein guter Content.

Jared Dines:
Ich danke dir. Aber weißt du, was ich meine? Ich meine Dinge, die mehr Bedeutung haben. Nachdem ich das sechs Jahre lang gemacht habe und seit fast 20 Jahren Musik mache, habe ich festgestellt, dass ich etwas will, das ein bisschen mehr Bedeutung hat. Vielleicht ist das auch eine Folge des Todes von Eddie. Er war mein größtes Idol, ich sah sogar aus wie er. Als Kind hatte ich die gleiche Frisur wie er. Das ist natürlich Jahre her, ich bin da rausgewachsen. Aber das hat mich dazu gebracht, darüber nachzudenken, was in meinem Leben und in meiner Existenz das Glücklichste und Aufregendste war, das ich je empfunden habe. Und das war, als ich Van Halen entdeckte und wusste, dass ich Gitarrist werden und vor Leuten spielen wollte, dass ich Songs schreiben und Musik machen wollte und dass ich Spaß haben wollte.

Jared Dines:
Und wenn ich darüber nachdenke, in der Welt und in den Nachrichten, wo es um COVID und 300.000 Tote geht und wir in Flammen stehen und die Welt brennt und wir alle sterben werden, dann denke ich: Okay, vielleicht sollten wir etwas tun, das Positives in die Welt bringt und etwas, das anderen hilft, sich zu inspirieren und sich auf Dinge zu konzentrieren, die ihnen das Gefühl geben, das ich hatte, als ich noch ein Kind war.

Jared Dines:
Und wenn du keinen frischen Pool an Inspiration hast, ist es ziemlich schwer, denn manchmal habe ich das Gefühl, dass jemand in mir so laut schreit, wie er kann, aber er kann nicht raus.

Evan Ball:
Um diese Person herauszulassen, denkst du, dass du eher deine eigenen Songs mit einer Band oder für dich selbst schreibst? Das würde dieses Gefühl am meisten befriedigen?

Jared Dines:
Ich denke schon. Ich glaube, das ist genau mein Ding. Ich will Songs schreiben. Und das tue ich auch. Wir haben schon die Hälfte geschafft. Wir machen ein Album mit Howard, ich habe ein Soloalbum am Start, all diese Sachen. Und ich hoffe, dass es gut ankommt, denn ich gebe alles, was ich kann, verstehst du? Ich gebe mir viel Mühe, denn wenn das nicht gut ankommt, was kommt dann als Nächstes? Wir werden sehen, wie das läuft.

Evan Ball:
Das ist großartig. Kannst du schon ein Datum für die Veröffentlichung nennen oder ist das noch ein bisschen unklar?

Jared Dines:
Es ist noch ein bisschen unklar. Wir wissen es nicht genau. Es gibt eine Menge Arbeit mit dem Label. Wir sind also immer noch dabei, das zu tun. Aber ich kann sagen, dass wir ungefähr sechs Songs fertig oder fast fertig haben, und wir hoffen auf mindestens 10. Wir hoffen, dass wir bis Ende des Jahres einen oder zwei Songs veröffentlichen können, und hoffentlich nächstes Jahr das Album.

Evan Ball:
Cool. Und entschuldige, ist es ein Bandname oder läuft es unter deinem persönlichen Namen?

Jared Dines:
Wir haben uns noch keinen richtigen Namen ausgedacht. Es gibt nur mich und Howard. Ich sitze in meinem Zimmer und schreibe Songs, die ich ihm schicke, und er nimmt seinen Gesang auf und schickt ihn zurück. Und so geht es hin und her. Vom 1. bis zum 5. Dezember werde ich in einem Studio in L.A. sein, um viele der Songs fertig zu stellen. Das wird also eine Art großer Abschluss für mindestens die ersten sechs und hoffentlich auch für ein paar andere sein. Bleib also dran, wenn es soweit ist.

Evan Ball:
Ja, ich freue mich schon darauf.

Jared Dines:
Viele Leute und Artikel sagen, dass es wie das alte Killswitch klingen wird, was meiner Meinung nach nur natürlich ist, weil es Howard ist und er der Sänger ist. Aber ich denke, es gibt eine Wendung, die sie nicht erwarten werden.

Evan Ball:
Schön.

Jared Dines:
Da sind ein paar coole Sounds drin.

Evan Ball:
Ja. Großartig.

Jared Dines:
Das letzte Mal, dass ich mich so erfüllt gefühlt habe, war, als er hierher geflogen ist und wir mit dem persönlichen Tracking begonnen haben, und zwar eine Woche lang. Als ich nach Hause kam, fühlte ich mich, als wäre ich aus dem besten Sommercamp aller Zeiten nach Hause gekommen, und ich wollte einfach nur zurück.

Evan Ball:
Oh, das ist großartig. Warte, wo bist du?

Jared Dines:
Ich bin in Washington. Im pazifischen Nordwesten. Es ist also nicht gerade hell und sonnig.

Evan Ball:
Also gut, warum machen wir nicht eine Top-Fünf-Lieblingsgitarren-Spielerliste? Hast du eine solche Liste?

Jared Dines:
Ich kann mir eine ausdenken. Ja, auf jeden Fall. Nummer eins ist natürlich Eddie Van Halen. Mit ihm fing es für mich an, und ich bin sicher, für Millionen andere auch. Ich liebe John Petrucci, ein großartiger Musiker, Dream Theater. Ich weiß noch, wie ich mit 15, 16 Jahren zu Hause mit meinen Eltern Dream Theater-DVDs angeschaut habe und einfach nur begeistert war von dem, was ich da sah. Dann noch einer meiner Freunde; ich werde hier ein paar Freunde hervorheben, weil ich sie wirklich für großartige Spieler halte: Tim Henson, wahnsinnig. Olivia, so gut. Angel Vivaldi, ich liebe Angel Vivaldi, er ist ein fantastischer Spieler. Ich bin ein großer Fan von Guthrie Govan. Sein Wissen, seine Phrasierung ist einfach umwerfend, das ist einfach umwerfend. Es gibt so viele, es gibt so viele. [unhörbar 00:53:43] Zakk Wylde. Viele der klassischen Shredder, ganz sicher. Sie haben einfach einen besonderen Platz in meinem Herzen.

Jared Dines:
Wenn es um neue und moderne Gitarrensounds geht, würde ich sagen: Tim Henson, Angel Vivaldi, Ichika Nito. Ja, da gibt es ein paar, die Liste ist lang.

Evan Ball:
Das ist großartig. Hast du einen Shred War mit Tim Henson gemacht?

Jared Dines:
Nein, habe ich nicht. Eigentlich sollte er dabei sein, ich habe eine Shred-Kollaboration mit ihm gemacht und er sollte bei DJENT 2020 dabei sein. Aber er musste verreisen, um mehr Polyphia aufzunehmen. Er konnte also nicht kommen. Aber einen Shred Wars haben wir noch nicht gemacht.

Evan Ball:
Ich habe ihn aber bei der Kollabo gesehen, stimmt.

Jared Dines:
Ja, er ist verrückt. Es ist sehr modern. Es ist ein anderer Ansatz, der mir wirklich gefällt.

Evan Ball:
Es ist beeindruckend, wie einzigartig die Stimme ist, sie ist so identifizierbar, was schwer zu erreichen ist.

Jared Dines:
Noch beeindruckender ist die Tatsache, dass sie nicht singen.

Evan Ball:
Ganz genau.

Jared Dines:
Sie sind eine Instrumentalgruppe, sie haben nicht einmal eine Stimme. Ihr Stil ist einfach so raffiniert, dass er sich selbst genügt.

Evan Ball:
Als Instrumentalgruppe kann man leicht dazu abdriften, wie ein Backing Track zu klingen. Das ist hier nicht der Fall, also ein großes Lob an sie. Auf jeden Fall.

Jared Dines:
Sehr energiegeladen und aufregend. Oh, Tosin Abasi. Ich muss Tosin erwähnen. Seine ganze Technik, seine neue Thump-Technik, ist so cool zu sehen, wie innovativ die Leute mit der Gitarre werden. Und es ist vielleicht nicht so extrem wie die erste Gitarre mit Verzerrung oder die erste Floyd Rose. Aber es ist trotzdem cool zu sehen, wie sich die Stile weiterentwickeln: Fingerpicking, Slapbass, Shred, Blues und Klassik und wie sie miteinander verschmelzen. Ich liebe diese Dinge. Ich glaube, dass Fusion eine große Zukunft für die Musik ist. Ich glaube, das ist es.

Jared Dines:
Ich meine, wir haben es schon gesehen, Post Malone, Ozzy Osborne. Ich habe sogar ein Bild von Tim mit MGK gesehen. Er ist ein Pop-Rap-Typ. Oder bei The one, Fever 333, einer Rockband mit Poppy, glaube ich. Doja Cat, sie hat nur diesen einen wirklich populären TikTok-Song gemacht, aber sie haben eine Metal-Version davon gemacht. Und es gab ein Drama, bei dem sie oder die Band den Song von Pliny nahm und ihn für die Live-Performance überarbeitete. Aber es ist eine Mischung aus Metal, Pop und Fusion, und das ist wirklich cool zu sehen. Ich glaube, dass Metal in den nächsten fünf oder zehn Jahren sehr mainstreamig sein wird. 100 %.

Evan Ball:
Hast du fünf Lieblingsvideos, die du gemacht hast?

Jared Dines:
Ich bin mir sicher, dass ich welche habe. Schauen wir mal. Am besten gefällt mir 10 Styles of Metal, weil es das erste Video war, in dem ich meine Wurzeln verdeutlichen musste. Das gefällt mir also. Das hat Spaß gemacht. Das „Metal Screaming doesn't take Talent"-Video, bei dem ich vor der COVID-Sache in der Öffentlichkeit herumlaufe und die Leute bitte, mir ihren besten Metal-Scream zu zeigen, hat mir wirklich Spaß gemacht. Und zu sehen, wer das kann und wer nicht, das hat mir wirklich Spaß gemacht. Ich mochte die DJENT 2018 sehr, da habe ich die 18-Saiter bekommen und mein erstes Lied auf der 18-Saiter geschrieben, das Video, das übrigens unfassbar schwer zu machen war. Aber als es fertig war und veröffentlicht wurde, war ich wirklich stolz darauf. „Things Guitar Store Employees Say“ auf jeden Fall. Ich glaube, das war vor etwa vier Jahren, als das Video herauskam. Aber das war eines meiner ersten Sketch-Videos, und es war das erste Video, das ich in einem Gitarrenladen gefilmt habe.

Jared Dines:
Die größten Shred-Kollabos machen immer so viel Spaß. Ich liebe Kollabos. Ich lasse mich von anderen Musikern inspirieren. Und wenn sie mir einen Schlagzeug-, Gesangs- oder Gitarrentrack schicken, der wirklich heftig ist, denke ich nur: „Oh, du Bastard, das ist so gut.“ Aber es inspiriert mich nicht wirklich.

Evan Ball:
Gut, lass uns zum Schluss vielleicht noch darauf eingehen, dass du ein Ernie Ball Künstler bist. Wie ist es dazu gekommen?

Jared Dines:
Das ist schon ein paar Jahre her. Ihr habt mir meine erste Majesty im Jahr 2016 geschickt, glaube ich. Wir haben uns per Handschlag geeinigt, und ich hab ein bisschen Werbung gemacht, und ihr habt gesagt: „Oh, du brauchst Saiten“ oder so. Dann bin ich mit Tim in Kontakt gekommen, ich glaube durch Fluff. Dadurch habe ich ein richtiges Endorsement bekommen. So hat das angefangen und danach haben wir über eventuelle Signature-Gitarren gesprochen.

Evan Ball:

Hattest du vorher schon mal eine Majesty gespielt?

Jared Dines:
Noch nie. Das war mein erstes Mal. Das Video dazu ist sogar immer noch online. Es ist ein Unboxing-Video. Ich hab sie immer noch. Tatsächlich war das die Gitarre, die ich für die Stevie T Shred Wars verwendet habe, weil ich sie einen Tag vorher bekommen hatte. Das musste ich aufnehmen. Und das war zwei Jahre im Voraus geplant, also war es perfektes Timing. Noch immer mein größter Shred Wars, diese Ernie Ball Majesty zu benutzen. (unhörbar 00:59:24). Es war ein tolles Erlebnis. Ich war vor ein paar Jahren hier, um mich mit Sterling und dem Rest der Familie zu treffen, um die Fabrik zu besichtigen und den Prototyp aufzubauen.

Jared Dines:
Und Sterling sagte: „Okay, wir geben dir eine Gitarre mit nach Hause. Was hättest du gern?" Ich sagte nur: „Okay, ich mag diese Farben", denn es gab eine rote Stingray mit silberner Hardware. Also sagte ich: „Die rote ist cool, aber ich mag goldene Hardware". Er sagte: „Okay, wir tauschen das mit goldenen Beschlägen aus." Ich antwortete: „Aber ich mag den Cutlass-Hals wirklich. Er ist schön." Woraufhin er wieder sagte: „Dann bauen wir den verdammten Cutlass-Hals ein." Daraufhin bestellte er ein paar Leute ein, die kamen und das erledigten. Sie bauten sie für mich zusammen und ich saß da und spielte ein bisschen für ihn. Er sagte: „Was denkst du? Es ist gut“ „Oh, cool. Alles klar, bis später." Und dann habe ich die Gitarre mit nach Hause genommen. Er hat mir also eine kleine Gitarre gebastelt, die ziemlich ähnlich war, aber auch ganz anders als die endgültige Signature, die wir entwickelt haben.

Evan Ball:
Ich mag die goldene Hardware auch.

Jared Dines:
Oh, ich liebe sie so sehr. Sie ist perfekt. Ich spiele es ständig im Stream, und die Leute sagen immer nur nette Dinge darüber. Ich finde es großartig.

Evan Ball:
Nun, das war großartig. Jared Dines, danke, dass du beim Podcast mitgemacht hast.

Jared Dines:
Vielen Dank, dass ich dabei sein durfte.

Evan Ball:
Danke, dass du beim Ernie Ball's Striking a Chord Podcast reingehört hast. Folge Jared Dines doch auf Social Media. Er veröffentlicht ständig neue Inhalte, und du bleibst immer auf dem Laufenden, wenn er z. B. neue Alben veröffentlicht. Wenn du uns eine freundliche Bewertung in deiner Podcast-App geben möchtest, wäre das fantastisch. Falls du mit uns Kontakt aufnehmen möchtest, schreibe bitte eine E-Mail an [email protected].

Evan Ball:
Fürs Protokoll: Du warst unser bisher professionellster Gast, was deinen Ton angeht.

Jared Dines:
Danke. Ich versuche es.